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In diesem Jahr hatten sich Matthias Stern und Philip Jäschke vorgenommen, den Schwarzgurt in Angriff zu nehmen.

Judo-Club Schwenningen e.V.
von links: Philip Jäschke und Matthias Stern

Dass der schwarze Gürtel bei den asiatischen Kampfsportarten den Meistergrad darstellt ist der Allgemeinheit in der Zwischenzeit hinlänglich bekannt. Viele die sich schon einmal in einer der verschiedenen Kampfsportarten geübt haben wissen auch, dass der Weg zu jenem Meistergrad sehr hart, lang und steinig ist. Deshalb ist es für jeden Budosportler bereits eine Herausforderung sich der Prüfungsvorbereitung zu unterziehen, ohne auch nur an die Prüfung selbst zu denken. Traditionsgemäß finden im Badischen-Judo-Verband die Dan-(Meister)Prüfungen zum Jahresende hin statt. In diesem Jahr hatten sich Matthias Stern und Philip Jäschke vom Judo-Club Schwenningen das Ziel gesetzt nach mehr als 10 Jahren Judotraining, mit einigen Wettkampferfolgen, diese Hürde in Angriff zu nehmen.

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Zu nächst galt es die Nage-No-Kata (Kata der Würfe) zu erlernen. Die Kata ist dabei ein festgelegter Ablauf von Techniken, die keinerlei Abweichungen erlauben. So sind Schrittfolgen, Griffarten und Zug-/Druckbewegungen und letztendlich auch die genaue Wurfausführung definiert. Ziel ist es dabei die fünf prinzipiellen Grundsätze der Wurftechniken anhand von drei verschiedenen Würfen je Prinzip als rechts- und linksseitig gegen verschiedene Angriffe des Gegners aufzuzeigen. Da Judo ein Partnersport ist, galt es sich nebenbei noch auf den Partner abzustimmen, was eine weitere Schwierigkeit darstellte, müssen sich doch beide Partner quasi „blind“ verstehen. Das vorbereitende Training begann für die Beiden bereits im März, es wurde mehrmals die Woche unter den wachsamen Augen von Dieter Eder (6. Dan) und Harald Burkart (4.Dan) trainiert. Seit September war zusätzlich das Prüfungs-Vorbereitungstraining, das in Konstanz angeboten wird mit auf dem Trainingsplan. Neben der Kata galt es verschiedenste Judotechniken aufzufrischen und gar neu zu erlernen. Insgesamt waren hier ca. 120 Wurf- und Bodentechniken zu üben und perfektionieren. Kritisierten und korrigierten Eder oder Burkart doch bis zu Letzt, was Philip und Matthias manches Mal an die Grenzen und den Trainern sicherlich manch heimlichen „Fluch“ brachte. Des Weiteren mussten Kampfrichter- und Techniklehrgänge des Verbandes besucht werden sowie die Kurse zur Erlangung der Lehrbefähigung. Das dies nicht immer ein Spaß war ist verständlich. Aber es war ja ein Meistergrad, der erlangt werden wollte und da galt es auf die Zähne zu beißen.

Am vergangenen Sonntag war nun der Tag der „Wahrheit“, Beide stellten sich mit sieben weiteren Judoka aus Südbaden in Konstanz der Prüfungskommission, die mit Hans-Jürgen Heirler (6.Dan), Dieter Eder und dem Prüfungsreferenten des Badischen-Judo-Verbandes Markus Eisenmann (4. Dan) hochrangig besetzt war. Dass die vorbereitenden Bemühungen ihren Sinn machten, zeigte sich während der Prüfung wurde doch sehr genau hingesehen und Bewertet. Die Spannung stieg dann doch beträchtlich als die Prüfer nach mehr als sechs Stunden die Ergebnisse mitteilten. Dass eine Dan-Prüfung keine „Einbahnstraße“ ist musste ein Prüfling erfahren, da er das ersehnte Ziel den schwarzen Gürtel noch nicht erreicht hatte. Für die Schwenninger Judoka war es jedoch ein erfolgreicher Jahresabschluss, da sie nun beide Träger des 1. Dan-Grades sind.

Abschließend gaben die Prüfer den neuen Danträgern noch die obligatorische Formel „Dan sein heißt Vorbild sein“ mit und entließen die Prüfungsteilnehmer in die sicherlich nun entspannten Weihnachtsferien.

Judo-Club Schwenningen e.V. Südwest Presse, 12.12.2013: Dan sein heißt Vorbild sein