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  • Kendo im Judo-Club Schwenningen e.V.

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Die traditionelle japanische Fechtkunst der japanischen Ritter (Samurai) geht bis weit vor das 9. Jahrhundert zurück. Zum Üben wurde später anstelle des scharfen Schwertes (Katana) ein massives aber immer noch gefährliches Holzschwert (Bokuto) verwendet. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde das flexible Bambusschwert (Shinai) und die leichte vorwiegend aus Leinen, Leder und Bambus (heute Kunststoff) bestehende Rüstung entwickelt. Erst dadurch konnte sich die auf die Tötung des Gegners ausgerichtete Schwerkampftechnik zum sportlichen Zweikampf mit geringer Verletzungsgefahr Kendo - der Weg des Schwertes - entwickeln. Im Mutterland Japan ist Kendo Pflichtfach an Schulen und Universitäten und wird von Frauen und Männern gleichermaßen betrieben.

Geist und Charakter
Die bekannte asiatische Höflichkeit ist auch wichtiger Bestandteil im Kendo. Mit sich immer wiederholenden Begrüßungszeremonien wird gegenseitiger Respekt und Achtung vor der Partner, dem Trainer, dem Trainingsort (Dojo) und dem Sport gezeigt. Am Anfang einer Übungseinheit steht das Körpertraining sowie die Fußarbeit, die verschiedenen Techniken des Schlagens und vor allem Bemühung um höchste Konzentration. Von Beginn an lernt der Schüler aus seinen Fehlern zu lernen. Der Lehrer erklärt am Anfang, dann sagt er wenig, er trifft, wieder und wieder, bis der Schüler aus der Erfahrung mit dem Körper lernt sich richtig zu bewegen. Das schult die Fähigkeit, andere und sich richtig zu beobachten.

Das geistige Training hat einen viel größeren Einfluss, als der Beobachter ahnt, der über die barfüßigen, bambusstockschwingenden und schreienden Raufbolde in der Übungshalle zunächst eher verständnislos den Kopf schüttelt. Wie anders wäre sonst zu verstehen, dass der Kendoka im Alter immer besser wird, wenn er längst die Grenze körperlicher Höchstleistung überschritten hat. Die Fähigkeit zur Konzentration ist viel wichtiger als das Spiel mit den Muskeln. Zum zweifelhaften Vergnügen deutscher Kendoka gehört es allerdings, von siebzigjährigen, gebrechlich wirkenden Japanern schmerzhaft von der Überheblichkeit jugendlicher Muskelkraft geheilt zu werden.

Was macht ein Kendojin?

Es gibt 4 Grundtechniken mit vielen Varianten:
a) Men, der Schlag auf den Scheitel der Kopfmaske,
b) Kote, das Ziel auf die mit Handschuhen geschützten Handgelenke,
c) Do, der Treffer auf dem Rumpfschutz (Bauch bzw. Körperseite),
d) Tsuki, der Stich zum Kehle (Halsschutz an der Kopfmaske).

Die Schläge werden in der Regel beidhändig ausgeführt und von einem Kampfschrei (Kiai) begleitet.

Wichtig ist der richtige Abstand (Mai) und Körperhaltung (Kamae), Konzentration und schnelle Fußarbeit. Das Ziel der ausgefeilten Kendo-Technik besteht nicht in erster Linie darin, den Gegner zu besiegen, sondern sich selbst dauernd in Mut, Ausdauer, Disziplin und Selbstbewusstsein zu perfektionieren. Im Moment des Auftreffens des Shinais muss die "Einheit von Geist, Körper und Schwert" gegeben sein. Zufallstreffer gibt es keine. So muss z.B. mit dem Kiai die Trefferfläche immer zeitgleich mit dem Schlag angesagt werden.

Ausrüstung
Die Sportgeräte Shinai und Bokuto sowie die Schutzausrüstung Men, Kote und Do wurden bereits erwähnt. Der Hüftschutz wird Tare bezeichnet. Die blauen „Bademäntel“ werden Keiko-Gi (Jacke) und Hakama (Hosenrock) genannt. Unter dem Men wird der Hygiene wegen ein Kopftuch (Tenugui) getragen. Da barfüßig trainiert wird, benötigt man keine Schuhe. Für den Anfänger reicht ein Traininganzug bzw. Sporthose und T-Shirt aus. Shinais werden in den Anfängerkursen zur Verfügung gestellt.

Trainingsablauf
Dieses beginnt mit einer Gymnastik, dann folgen Schlagmethodik ohne Partner (Suburi) mit dem Shinai oder Bokuto und kombinierte Lauf- und Schlagübungen. Der Hauptteil des Trainings besteht aus Schlagübungen mit laufend wechselnden Partner (z.B. Kiri-Kaeshi).

Kendokampf An diesen Übungsteil schließt sich der Übungskampf (Shiai-Geiko) mit turnusmäßigem Partnerwechsel an. Der Anfänger kann nicht sofort alle diese Übungen absolvieren, sondern wird langsam, der Kondition entsprechend an diese herangeführt.
Sowohl mit japanischen Kampfsportarten (Budo) völlig Unerfahrene als auch aktive oder ehemalige Budosportler finden ihre Übungsformen: Atemübungen (Shinkokyu), festgelegte Bewegungsformen (Kata), Angriffstraining (Kakari-Geiko), Wettkampf (Shiai), usw.

Ein völlig unverbindliches und kostenloses Probetraining ist jederzeit möglich. Besondere Sportkleidung wird nicht benötigt.