Jeder Teilnehmer erhält eine Portion Spaghetti mit Tomatensoße. Deshalb trägt das mittlerweile 27. Freundschaftspokalturnier in Pfaffenweiler diesen für einen Judowettkampf sehr ungewöhnlichen Namen.
Alexander mit seiner Spaghetti-Belohnung nach seinem Turniersieg
Es sollen die Kleinsten und Anfänger aus den umliegenden Judovereinen angesprochen werden. So war wieder auch der Judoclub Schwenningen mit zehn Kindern vertreten, die größtenteils erst vor wenigen Wochen ihren ersten Gürtel gemacht machen.
Es begannen die Jüngsten der Schwenninger Gruppe, die unter Zehnjährigen (U10). Hier werden die Kinder in gewichtsnahe Gruppen eingeteilt, in welcher anschließend Jeder-gegen-Jeden gekämpft wird. Die Punkte werden aufaddiert. Bei zwanzig Punkten ist der Kampf vorzeitig beendet. Keon Maier (2.Platz bis 32kg), Bennett Jakob (3.Platz bis 34kg), Adrian Flesch (1.Platz bis 37kg) und Konstantina (1.Platz bis 52kg). Hervorzuheben war besonders Adrians Sieg zum Titel. Gleich zweimal in Kürze warf er seinen Gegener mit O-Soto-Gari und hielt ihn auf dem Boden mit Kesa-Gatame bis zur vollen Punktzahl fest.
Zwei Stunden später kamen die unter Zwölfjährigen (U12) dran. In dieser Alterklasse wird klassisch bewertet. Einmal Ippon (voller Punkt, höchste Wertung) und der Kampf ist schon vorbei, kein Aufaddieren oder zweite Chance. Dominik Adolf (1.Platz bis 28kg), Marlon Blazic (3.Platz bis 37kg), Mark Jaufmann (1.Platz bis 50kg), Panagiotis Kefaloudis (1.Platz über 50kg) und Shania Flesch (2.Platz über 52kg). Zwar war das Teilnehmerfeld kleiner als zuvor, dafür machte die Hitze an diesem Tag den jungen Kämpfer wie den Betreuern und Eltern zu schaffen. Hier zeigte sich Mark am stärksten und schnellsten. Ihm gelang es sofort seine Spezialtechnik (Hüftwurf O-Goshi mit anschließendem Haltegriff Tate-Shio-gatame oder Kesa-gatame) durchzusetzen. So ging er schon nach weniger als 30 Sekunden als Sieger von der Matte zu gehen und sparte seine Kraft für den nächsten Kampf. Shania dagegen kämpfte über nahezu die volle Kampfzeit und führte sogar. Das strengte neben der hohen Temperatur in der Halle sehr an und schwächte die Konzentration. Quasi in letzte Sekunde lief sie in einen Wurf der Gegenerin hinein und verpasste so leider den ersten Platz.
Die unter Fünfzehnjährigen (U15) waren nicht zu beneiden. Sie kamen zuletzt dran, die Luft in der Halle schier unerträglich. Dies war wahrscheinlich auch ein Grund für die geringe Teilnehmerzahl. Alexander Severin (1.Platz bis 43kg) war kampflos in seiner Gewichtsklasse. Aber im Freundschaftskampf mit einem anderen "Einzelkämpfer" zeigt er trotz der ungünstigen bedingungen großen Elan und gewann durch seine bessere Bodentechnik.
Sechs erste Plätze, zwei Zweite und zwei Dritte waren am Ende aber eine gute Bilanz und (neben Spaghetti) eine tolle Belohnung für den Schwenninger Judo-Club, welcher in der Vereinsgesamtwertung den vierten Platz (von 10 Vereinen) belegte.
Südwest Presse, 06.07.2015: Leckere Nudeln und Siege