Schon vor Corona schwächelte die Förderung von Nachwuchstrainern mangels Veranstalter im Judo-Landesverband. Der Turn- und Sportverein Teningen (TuS) wollte das so nicht hinnehmen, hatte der TuS doch selbst immer wieder interessierte Jugendliche, die er gerne an das Trainerwesen heranführen möchte. So initiierte der TuS die Lehrgangsreihe "Ausbildung zum Sportassistenten Judo 2021/2022" und fand beim Badischen-Judoverband ein offenes Ohr. Das Team um die beiden Teninger "Judo-Urgesteine" Herbert Strumberger und Herbert Schinköth organisierte eine top vorbereitete Trainingsstätte. Mit Stefan Gerhardt (4.Dan, Regionaltrainer für U13/U15 im Bezirk Südbaden) fand Petra Schinköth (Freizeitwartin, Pressearbeit & Verwaltung im TuS) auch einen engagierten Referenten, der bereit war, ein Ausbildungskonzept zu erstellen und durchzuführen: Die Ausbildung ist auf Judoka abgestimmt, die am Beginn ihrer Trainertätigkeit stehen, insbesondere für jugendliche Judoka, die dem Trainer hilfreich zur Seite stehen. Auch soll der Lehrgang als Auffrischung für Übungsleiter und interessierte Judokas gelten. Entsprechend sind die Mindestanforderungen eher gering: Mindestalter 13 Jahre und 5.Kyu (Orangegurt) reichen aus. Ziel ist es die Grundlagen zu schaffen, selbstständig Teile des Trainings oder später das ganze Training zu leiten. Diese SAJ-Lizenz stellt eine Vorstufe für die Trainer-C-Ausbildung dar. Die beinhaltet neben der Methodik zum Anfängertraining (kleine Spiele, Aufwärmen im Judo, Koordinationsschulung) auch die Methodik zum der ersten Kyu (Gürtel bis Orange), aktuelle Wettkampftechniken im Stand und Boden, Regelkunde sowie viele Trainingstipps.
Vom Judo-Club Schwenningen waren Lucrezia Wenzler (14 Jahre, 5.Kyu) und Rainer Lickert (Vorsitzender des Judo-Club Schwenningen, 3.Dan) dabei. Rainer Lickert wollte sich die Chance nicht entgehen lassen, seinen alten Judoverein zu besuchen, wo er auch seinen Judolehrer Herbert Schinköth treffen konnte, der ihm die ersten Fallübungen und Judogriffe vor über vierzig Jahren beibrachte. Dann noch eine eigene Schülerin seinem Ex-Lehrer vorzustellen war zusätzlich eine tolle Sache.
Die dreiteilige Ausbildung begann im Dezember 2021 und war mit zwei Gruppen sehr gut besucht. Im Januar und Februar selektierte man die engagiertesten Teilnehmer und legten beiden Gruppen zusammen. Trotz der Corona-Wellen hielt man am Terminplan fest, um die Ausbildungsreihe und wiedergewonnene Motivation nicht zu gefährden. Ansonsten ist das reguläre Training aufgrund der hohen Inzidenzzahlen sowohl in Teningen als auch in Schwenningen derzeit eingestellt. Der TuS Teningen hat mit Unterstützung der Gemeinde Teningen sogar die Zulassung offizielle Corona-Tests durchzuführen. Ohne "negativen" Testergebnis und Nachweis des Impfstatus (geboostert bzw. Schüler zweimal geimpft) durfte bei diesen Lehrgängen niemand auf die Judomatte.
Egal ob im Boden- oder Standkampf, bei spielerischen Übungen oder Trainingstheorie, allle machten fleißig mit. Referent Stefan Gerhardt war über Motivation begeistert und höchst zufrieden. Wer alle drei Lehrgänge erfolgreich besucht hat, erhielt am Ende auch die SAJ-Lizenz.
Südwest Presse, 24.02.2022: Erfolgreiche Weiterbildung auf der Matte