Schüler schnuppern Judoluft

Der Schülerhort der Kindertagesstätte Hammerstatt besuchte den Judoclub Schwenningen.

Dass Judo pädagogisch und physiologisch gut für Kinder und Jugendlichen ist, wussen die Erzieherinnen bereits. Was ist aber Judo genau? Nachdem der Schülerhort unter anderem regelmäßig sportliche Aktivitäten anbietet, kam man durch ein Plakat über den neuen Judo-Anfängerkurs ins Gespräch. Zufällig ist der Vater eines der Kinder Trainer im Judoclub ist. Und so war schnell die Idee und das Angebot eines Schnuppernachmittags "Judo-Spielen" geboren.

Vergangenen Freitag war es dann soweit und eine Gruppe von 18 Schülern mit vier Erzieherinnen spazierten zur Sporthalle der Neckarschule, wo der Judoclub zu Hause ist. Dort empfing sie Judotrainer Rainer Lickert (Schwarzgurt) mit seinen beiden Jugendassistenten Philip Jäschke (Braungurt) und Leonhard Nenno (Blaugurt). Über anderhalb Stunden machten sie mit den Kindern viele Spiele auf der Matte, von kleinen Zweikampfspielen zu ersten Fallübungen und Judotechniken. Immer wieder gab es kleine Verschnaufpausen, in denen die Trainer Fragen über Judo beantworteten und vorführten, was man nach vielen Jahren Training so alles machen kann: tolle Würfe, trickreiche Festhalter und mit scheinbarer Leichtigkeit fallen, ohne sich weh zu tun.

Beim Rumkullern und Raufen auf der Matte merkte alle schnell - insbesondere die Erzieherinnen, welche zum ersten Mal auf der Matte standen - dass nicht alles so leicht ist wie es aussieht, und einem auch mal die Luft ausgehen kann. Aber alle machten fleißig mit, staunten und hatten großen Spaß. Damit hatten sie schon ganz allein "Mut" und "Ernsthaftigkeit" bewiesen, zwei der vielen Judowerte, welche der Judoclub Schwenningen zu vermitteln versucht. "Höflichkeit" und "Respekt", sowie "Hilfsbereitschaft" und "Wertschätzung" dem anderen gegenüber, erfuhren die Teilnehmer ebenfalls. In keinem anderen Kampfspot wird derart Wert darauf gelegt. Da trainiert immer wieder mal auch der starke Große mit einen kleinen Schwachen, der Fortgeschrittene mit dem Anfänger. Die immer wieder auftretenden Verbeugungen (An- und Abgrüßen) vor und nach jeder Übung, Kampf oder Spiel demonstrieren diese Werte auch nach außen. Sogar das macht Spaß, wo sonst im Alltag der freundliche Gruß immer mehr in Vergessenheit gerät.

Südwest Presse, 04.05.2012: Spaß beim Judo